Montag, 23. März 2009

Lisa allein zu Haus

Sooo, jetzt gibts mal wieder einen Blogeintrag, wir waren ja in letzter Zeit ein bisschen faul. Eigentlich gibt es sogar zwei, weil wir ja fuer 10 Tage getrennt waren. Waehrend Merle in Tokyo war hab ich den Regenwald unsicher gemacht^^. Das war uebrigens das erste Mal nach einem halben Jahr, dass wir fuer mehr als ein paar Stunden getrennt waren und cih muss sagen ich hab Merle schon nach dem ersten halben Tag vermisst...
Aber mal von Anfang an. Am 05.03. habe ich sie gegen 12.00 Uhr beim Flughafen abgesetzt und nach einigen Schwierigkeiten, von denen sie aber sicher selbst erzaehlen wird, zum Gate gehen lassen. Damit waren meine Tage, in denen ich auf mich gestellt war, angebrochen. Erstmal bin ich wieder ins Hostel gefahren um dann ein bisschen im Internet rumzugammeln...nachdem mir das irgendwann zu langweilig und zu teuer wurde (wir muessen ja immer fuers Internet bezahlen!) bin ich mal durch die Stadt geschlaendert, was aber eigentlich auch cniht soo spannend war. Also beschloss ich an den Strand zu fahren! Dort angekommen war da auch nciht so die Party und schwimmen durfte man wegen der Quallen ja auch nur in so doofen Netzen.Nach einem Tonic Water bin ich also wieder in Hostel gefahren, hab gegessen und bin dann noch mit Shin, einem Japaner aus unserem Zimmer, auf die Piste gegangen und habe meinen Frust ueber das Alleinesein mit Alkohol runtergespuelt...nein ganz so schlimm wars nicht!! War auf jedenfall interessanter als im Hostel rumzugammeln!
Am naechsten Tag hatte ich dann endlich eine Aufgabe! Ich hatte mich ja fuer eine Woche als Wwoofer (willing workers on organic farms) beworben und hatte auch einen Platz mitten im Regenwald, ca. 90 km noerdlich von Cairns bekommen. Fuer alle, die nciht wissen, was Wwoofen ist- man bekommt ein Buch, in dem sich viele verschiedene Familien und Projekte kurz vorstellen (die meisten sind ziemlich oeko, halt organic), dann sucht man sich ein schoenes Projekt heraus und fragt ob man zu denen kommen kann. Man hilft dann z.B. Im Garten oder im Haushalt oder treibt Rinder oder was auch immer fuer Aufgaben anfallen und darf dafuer dort umsonst wohnen und bekommt etwas zu essen. Ich habe mir ein Amphitheater (“Karnak” genannt) in der Naehe des Daintree National Parks ausgesucht und gleich mal eine mail hingeschrieben. Erst danach hab ich die Frau, die das leitet (Diane Cilento), dann mal gegoogelt und bemerkt, dass sie eine gar cniht so unbekannte Schauspielerin ist, die sogar mal mit Sean Connery verheiratet war...huupsii^^. Ein bisschen geschockt und nervoes was mich dort erwarten wuerde, bin ich also losgefahren. -Gaanz alleine...war komisch allein im Auto zu sitzen, weil ich ploetzlich nicht nur fahren, sondern auch noch dabei Karte lesen musste. Ich war noch nciht mal aus Cairns raus, da fing es schon so an zu schuetten, dass ich dachte ich dreh wieder um! Die Strasse war mal wieder halb geflutet und ich bin mit ungefaher 40Kmh da laengs gekrochen und wurde von etwas gereitzten 4WD's ueberholt. Ich bin dann doch weitergefahren und auch mit ein bisschen Verspaetung angekommen. Das Grundstueck von ihr war gigantisch! Ich weiss gar nciht ob ich alles gesehen hab, aber es stehen zumindest schonmal 4 Haeuser da drauf. Eins in dem sie selbst lebt, dann eines in dem Delini lebt, eine Freundin und Maedchen fuer alles oder so...ka..., dann coh eins, in dem ein Zimmer vermietet ist und die anderen fuer Schauspieler da sind, die im Winter in Karnak auftreten und noch eins, in dem ich gewohnt hab. Das war eben fuer Wwoofer, Schauspieler und Freunde da... Zu dem Grundstueck gehoerte dann auch noch ein Fluss, der eine Art See oder Badestelle mitten im Regenwald hatte, in dem wir auch mal schwimmen waren! Das war cool!! Im Garten wuchsen die exotischsten Fruechte! Da gabs natuerlich Kokosnuesse (wie ueberall...^^), Ananas, Sternfruechte und Bananen und Sachen, von denen ich die Namen schon wieder vergessen hab... Wir hatten immer eineBananenstaude, oder wie auch immer man diesen Puschel mit den bananen dran nennt, in der Waschkueche haengen, sodass ich immer frische Bananen essen konnte^^
Ich hab natuerlich nciht allein in dem Haus gewohnt...die ersten zwei Tage war noch eine andere Wwooferin aus england dort, mit der ich mir ein Zimmer teilen musste, als sie aber gegangen war, musste ich das erste mal in Australien allein in einem Zimmer schlafen, was ein echt komsiches Gefuehl war. Ausserdem waren Robert und Michael, ein befreundetes schwules Paerchen aus Byron Bay noch doert, weil die gerade ein bisschen Land vin Diane gekauft hatten und dieses nun mit elektrizitaet, Starsse und am Ende auch noch mit einem Haus bestuecken wollten. Robert war einer der bekanntesten Buehnendesigner Australiens und Michael der Direktor vom Theater in Brisbane, ich war also nur von Theaterleuten umgeben!
Meine Aufgaben waren eigentlich hauptsaechlich Unkraut zupfen (ich hatte zuerst ja echt Angst von einer Spinne oder Shclange aufgefressen zu werden, aber Merle hat mich mit dem Satz beruhigt, dass das nciht soo gefaehrlich sein kann, weil ja nicht staendig irgendwelche Hausfrauen beim Gaertnern sterben koennen....recht hat sie...^^), die Terasse mit dem Hochdruckreiniger zu saeubern und die Gartenmoebel zu lackieren. Nach der Arbeit hatte cih dann immer Freizeit. Da ich aber Regenwald schon zu genuege gesehen hatte und der irgendwann auch nur noch gruen ist und es sonst nciht viel zu sehen gab, hab cih mich meistens in die Haengematte gelegt, die auf unserer riesen Veranda hing und gelesen. Abends haben dann entweder Robert und Michael oder Diane gekocht udn sich anscheinend immer uebertrumphen wollen. Es gab Lamm, Corned Beef und einmal sogar Austern...mmhhhm...naja, geht so, also ich fand die Dinger echt eklig und weisss bis heute nicht, was andere Leute daran so lecker finden. Nachdem ich eine probiert hatte und gemerkt hab, dass sie mir so gar nciht schmeckt, war das Thema Austern fuer mich vom Tisch, nciht aber fuer Diane, die hat mir eine Auster nach der anderen auf den Teller gelegt “ probier die mal, die sieht gut aus” . Ich wollte ja nciht unhoeflich sein,a lso hab cih sie mit gaanz viel Brot runtergewuergt. Eigentlich schade fuer die Austern...andere essen die als Delikatesse und ich, weil ich sie essen musste...naja, war ja nur die Vorspeise und der Hauptgang war leckerer.
Diane ist wirklich eine Dame und man merkt ihr an, dass sie Schauspielerin ist, das sind so ganz bestimmte Menschen, die sehr interessant sind. Sie hat immer viel erzaehlt. Einmal hat sie wohl eine ihrer Katzen aus einer Python befreit. Hier ist der groesste Feind einer Katze naemlch ciht der Hund, sondern die Schlange! Ich hatte Diane gefragt, ob es denn bei ih auch Schlangen gibt, weiss man ja nciht..., und sie meinte ganz cool: “na klar, wahrscheinlcih sind die gerade unter uns” (wir sassen gerade auf der Veranda)...ja und dann hat sie mir von ihrer Katze erzaehlt, die von einer Python gefressen wurde, aber wohl noch gelebt hat und Diane dann einfach die Python aufgeschnitten hat und die Katze rausgeholt hat, die Frau ist echt der Hammer!
Am Freitag, den 13.03. war meine Zeit doert dann zuende und ich bin erstmal nach Port Douglas gefahren. Da hab ich mir ein bisschen die Stadt angeguckt und ueberlegt was ich jetzt bis Sonntag machen sollte. Ich hab dann irgendwann einfach Wendy angerufen. Die hatten wir vor ein paar Wochen in einem National Park getroffen und sie hatte uns eingeladen sie doch mal zu besuchen, da sie in Cairns wohnen wuerde. Also nichtsd wie angerufen und mich gleich mal fuer zwei Naechte bei ihr einquatiert. Ich hab ihr dann ncoh ein bisschen im Garten geholfen (kannte cih ja shcon vom wwoofen) und abends waren wir beim Dinner bei einem Freund von ihr eingeladen. Dazu muss man sagen, dass das natuuuerlich nur ein Freund und KEIN boyfriend war ( darauf hat Wendy wert gelegt ^^) Sein Name war John und er war eigetnlcih echt ganz nett. Am Samstag hab ich mich mit einer Franzoesin getroffen, die an unserem Auto interessiert war (wir hatten bevor Merle nach Tokyo gefahren ist ncoh jede Menge Auto-verkauf-Flyer aufgehaengt). Abends war ich dann mit Wendy und John im Kino und wir haben eine ziemlich britische Komoedie geguckt, die Wendy uns unbedingt zeigen musste! Zu Wendy muss man sagen, dass sie ungefaehr 62 Jahre alt ist und urspruenglich aus England kommt, was man auch merkt. Sie hat dann einen Australier kennengelernt und ist deswegen hierher gekommen. Ein oder zwei Jahre nach der Hochzeit ist er aber schon an Krebs gestorben und nun sitzt diese Oberbritin im wilden Australien fest...
Am Sonntag in aller Hergottsfruehe kam Merle dann in Cairns an und war, glaube ich, echt froh aus dem Flugzeug raus zu sein.
Das waren meine 10 Tage allein und ich muss sagen, irgendwie ist das nichts fuer mich...

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